Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Zahnmedizin spielt sich nicht nur im Mund ab. Diese auf den ersten Blick widersinnig wirkende Aussage gewinnt zunehmend immer mehr an Bedeutung, da sich die Studien über Wirkungen zahnmedizinischer Therapiemaßnahmen auf die Allgemeingesundheit mehren. Dabei stellt die Parodontologie sicherlich das bekannteste Bindeglied zwischen Zahnmedizin und Medizin dar. Aber auch Verbindungen zwischen beispielsweise oralchirurgischen, endodontischen oder kinderzahnheilkundlichen Therapien mit der allgemeinen Gesundheit werden thematisiert.
Die Laserzahnheilkunde ist wiederum ein Bindeglied zwischen allen zahnmedizinischen Disziplinen. Mittlerweile gibt es hier keinen Fachbereich, der nicht auf eine entsprechende laserbasierte Therapiemöglichkeit zurückgreifen kann. Dabei ist natürlich nicht nur eine primäre Therapie mit einem Dentallaser gemeint, sondern auch die wachsende Anzahl adjuvanter Lasereinsätze mit verschiedenen Wellenlängen und Energieeinstellungen. Doch mit dieser großen Variabilität von Parametern, die in der Laserzahnheilkunde von elementarer Bedeutung für einen zielgerichteten und effizienten Energieeintrag in das jeweilige Zielgewebe sind, wird auch die Problematik ersichtlich, mit der sich eine laserbasierte Therapie tagtäglich konfrontiert sieht: Es gibt nicht den einen universellen Laser, mit dem die nachweislich in der Literatur beschriebenen positiven Behandlungserfolge erzielt werden können. Hierfür ist eine genaue Kenntnis der Wirkungsweise und Anwendung Laserenergie-übertragender Systeme notwendig, die eine erfolgreiche Therapie erst möglich macht.
Der vor uns liegende Jahreskongress 2022 wird sich auf der einen Seite grundsätzlich mit der Bedeutung der Zahnmedizin für die Allgemeingesundheit beschäftigen. Dieser Zusammenhang gelangt immer mehr in das zahnmedizinische Grundverständnis und unterstreicht die Bedeutung des Fachs in der Medizin. Ausgehend von dieser Entwicklung soll der Fokus des Kongresses auf den laserbasierten Anwendungen liegen, die es ermöglichen, diesem Anspruch in den unterschiedlichen zahnmedizinischen Fachdisziplinen gerecht zu werden. Insofern richtet sich die Kongressthematik nicht nur an lasererfahrene Praktikerinnen und Praktiker, sondern soll bewusst auch Kolleginnen und Kollegen ansprechen, die sich auf der Basis konventioneller zahnärztlicher Therapien Wissen über die Erweiterung ihres Behandlungsspektrums durch laserbasierte Therapieansätze aneignen wollen.
Ich freue mich sehr darauf, Sie im Rahmen unserer Jahrestagung entweder persönlich oder auch virtuell in Aachen begrüßen zu dürfen.
Ihr
Univ.-Prof. Dr. Andreas Braun
Präsident der DGL
